Willkommen im Ausbildungszentrum von David Fishman
Spezialist für Hundeerziehung
33 years of experience with updated knowledge
Nach der Wende, als wir noch in Berlin wohnten, war
die Markthalle in Tiergarten täglich mit vielen
Ostberlinern und Polen überfüllt. Mit Leuten, die zum
ersten Mal im Leben Obst und Gemüse frisch, billig und
so viel sie wollten einkaufen konnten. Wassermelonen,
Mangos, Bananen, Orangen aus Spanien, Tomaten aus
Holland und Gurken aus Ägypten. Wenig Geld hatten
die Leute, also wurde alles mehrfach gewendet und
geprüft bevor gekauft. Viele westberliner Käufer fanden
es nicht gut. Sie betrachteten die neuen Konsumenten
aus dem Osten zwar duldend, aber arrogant. Bitte,
sagten sie, bis die Dame sich endlich entschieden hat,
welche Tomate die schönste ist, würde ich gerne ein
Kilo Kiwi und vier Avocados haben. Danke. Die
Ostberliner wurden rot, weil sie die Wörter verstanden
haben. Die Polen auch. Weil Arroganz etwas
internationales ist. Mich beobachteten alle Parteien mit
Sondermitleid, weil ich zu der Kiste ging, in der die
Abfälle des Tages lagen. Zermatschte Tomaten, die zu
weich waren und faltige Paprikas. Ich arbeitete damals
in der Orthopädiewerkstatt. Nach dem Feierabend
waren meine Klamotten mit Gipsstaub bedeckt, der
vom Modulieren mehrerer Gipsabdrücke stammte. Das
Bild des schmutzigen Mannes, der im Abfall
rumstocherte, brachte die Wessis zum Weggucken, die
Polen und Ossis zum Hingucken. Die Wessis dachten
sich: wie tief kann man sinken, die Ossis: so tief sind
wir auch noch nicht. Nur Ahmed, der libanesische
Verkäufer, grüßte mich lächelnd: Salam aleikum, Mister
Fishman, wie geht’s? Nur er wusste, was jemanden dazu
bringen kann, nach alten Tomaten und faltigen
Paprikas in der Abfallkiste zu suchen.
Die Sucht nach einem bestimmten Geschmack.
Eine leckere Abhängigkeit.
Schakschuka!
Ichssaa! sagen diejenigen, die das Wort Abfall lesen.
Ichsaa, sagen sie, während sie an ihrem
glanzverpackten Knabberzeug nagen, das aus
Schlachtabfällen oder von der Chemieindustrie gepresst
wurde. Ichsaa ist das, was man bei uns sagt, wenn man
etwas ganz ekelerregendes betrachtet.
Arm sein ist nicht gut. Bei uns sagt man, wenn man arm
ist, kann sogar die Gesundheit eine Krankheit werden.
Aber Armut macht innovativ. Die ersten Armen, die
Innovation entwickeln mussten, waren die Frauen. Sie
sorgten dafür, das auch in Not-Zeiten, die armen Kinder
und besonders die armen Ehemänner schmackhaft satt
wurden. Auch vor der Wiedervereinigung gab es solche,
die Geld hatten, um die schönsten Tomaten und die
knackigsten Paprikas zu kaufen . Es gab auch solche, die
das Geld nicht hatten. Umsonst bekam man (eigentlich
Frau) nur die Sachen, die niemand haben wollte. Am
Ende des Tages ging man zum Markt und holte sich die
Abfälle. Defektes Gemüse, zerbeultes Obst. Fast alles
wurde an die Hühner verfüttert. Die fraßen alles und
legten Eier.
Aber schade, dachten die Frauen und haben die
Schakschuka erfunden.
Für eine gute Schakschuka braucht man sechs frische
Eier. Die kommen von den Hühnern. Hat man keine,
kauft man sich welche, aber nur gute, von glücklichen
Hühnern. Danach braucht man drei Paprika und vier
Tomaten. Die Tomaten müssen weich, rot und sehr
saftig sein, reif bis überreif. Die Paprika soll etwas
Falten nachweisen können. Nur in dieser Verfassung
werden die sieben Schönheiten ihren wahren
Geschmack, ihr wahres Aroma zur Schau stellen.
Falls man sie von der besagten Kiste erworben hat,
sollen die Tomaten gesäubert, geschält und in
mittelgroße Stücke geschnitten werden. Die Paprika
ebenfalls saubermachen, entkernen, defekte Stellen
entfernen und in mittelgroße Stücke schneiden. In
einen flachen Topf oder eine tiefe Pfanne etwas Olivenöl
geben und erhitzen. Die Paprika anbraten, aber nicht
töten. Sanft wenden, bis sie sich ergeben, aber noch
lebendig sind. Tomaten mit Saft dazugeben und
umrühren. Salz und Pfeffer dazugeben. Nicht zu viel.
Abschmecken! Die Menge der Gewürze ist von der
Geschmacksintensität des Gemüses abhängig. Zum
Kochen bringen.
Die Eier wie Spiegeleier über das Gemüse schlagen, also
den Topf sozusagen mit Eiern pflastern. Den Herd auf
die kleinste Stufe stellen, mit einigermaßen dichtem
Deckel zudecken und geduldig ungefähr 20 Minuten
schmoren lassen, oder bis das Gelbe und das weiße vom
Ei fest geworden sind.
Einfach, vegetarisch, umweltfreundlich, lecker.
Am besten nach dem Kochen über Nacht ziehen lassen.
Ist auch ein Frühstück bei uns. Mit frischem Weißbrot
kombiniert, ein Gesang!
Übrigens, ohne Pfeffer, einwandfreies Hundefutter.
Ordentlich und tabellarisch die Zutaten:
5 Eßlöffel Olivenöl
3 Paprika
4 Tomaten
6 Eier
Abissel Salz
Abissel Pfeffer
Musik zum Schakschukakochen ( Haydens
Cellokonzerto No.1, Jacqueline du pre)
Ein oder zwei Hunde die aufmerksam den Kochprozess
kontrollieren
Als ich Kind war, hörte ich von meinen Eltern
unglaubliche Geschichten über Europa. Sie erzählten
mir, dass dort im Winter die Seen zufrieren.
Fantastisch. Eis gab es bei uns nur im Tiefkühlfach. Sie
erzählten, dass es dort schneit, Schnee ist so etwas wie
Sand, aber weiß und kalt. Unglaublich. Sie sagten, wenn
es eine Warteschlange gibt, warten die Leute geduldig,
bis sie an der Reihe sind, ohne sich zu streiten, wer
zuerst da stand. Gibt’s nicht. Sie sagten, die Menschen
dort essen Fleisch mit Marmelade. Absurd.
Alles ist wahr.
Es friert im Winter. Es gibt Schnee. Höflich sind die
Menschen tatsächlich, und Fleisch essen sie wirklich
mit Preiselbeerenkonfitüre. Was mir damals absolut
ekelhaft vorkam, schmeckt heute wunderbar.
Wir haben auch so eine Art Marmelade zum Fleisch und
allem was herzhaft ist. Sehug. Nur statt einem süßen,
hat Sehug einen sehr eigenständigen Geschmack. Ganz
genau beschreiben, wie er schmeckt, kann man nicht.
Die meisten Deutschen, die Sehug bei uns aßen, waren
nicht in der Lage, irgendwelche großartigen
Geschmacksempfindungen zu beschreiben. Sie waren
beschäftigt mit trinken und schwitzen. Sehug ist
nämlich scharf. Mein Freund Thomas, der was scharf
essen betrifft, ein Naturtalent ist und außerdem mit
einer türkisch aussehenden Frau verheiratet ist, sagte,
nachdem er gekostet hat, lecker, einfach lecker. Er hat
recht.
Also, man nimmt fünf scharfe Peperoni. Von der langen
Sorte. Die bekommt man in jedem türkischen Laden.
Die Farbe spielt keine Rolle. Rot wie grün, beide sind
scharf. Einen Strauch frischen Koriander, den bekommt
man im selben Laden oder auch in den Asialäden. Drei
große Knoblauchzehen, ein Fingerchen Salz, zwei
Esslöffel Öl, ein Fingerchen Kumin, Paar
Kardamonkörner und paar kleinen Nelkenspitzen (die
die zum backen da sind).
Die Peperoni waschen, Koriander gut waschen und
trocknen lassen. Knoblauch schälen.
Alle Zutaten mit dem Fleischwolf oder der
Küchenmaschine pürieren und umrühren.
Vorsichtig mit Weißbrot probieren. Am ersten Tag
brennt’s, nach zwei Tagen wird man süchtig.
Superlecker ist es, wenn man ein paar frische Tomaten
klein raspelt und dazu einen Löffel vom besagten Gift
gibt.
Wenn man die Industrie und die Werbung für einen
kleinen Moment vergisst, entdeckt man das der Hund
ein Omnivor ist. Also, ein Allesfresser. Er gehört einer
glücklichen Familie von Tieren die fast durch das ganze
gesamte Nahrungsangebot sich bedienen kann. Dazu
gehören auch das Schwein und der Mensch. Es gibt
auch Karnivore. So wie Katzen. Sie fressen fast nur
Fleisch. Es gibt auch die Erbivore. Schafe, Kühe, Pferde.
Sie fressen nur Grünzeug. Also, die Omnivorigkeit des
Hundes erlaubt ihn fast alles zu fressen. Fleisch,
Gemüse und als Nachtisch ein Paar Pferdeäpfel oder
auch die Scheiße vom Kollegen.
Eine Vollspektrum Diät soll der Hund haben. Abissel
von allem. Gewürzt muss das Essen nicht sein. Er
orientiert sich nach dem Geruch. Wichtig ist die
Einstellung des Besitzers. Obwohl die Industrie gesamt
Züchter, Tierärzte und Verkäufer anderer Meinung sein
kann, Es ist nur Futter, kein Medikament.
Hier ist ein Rezept. einfach zu kochen. die Zutaten
können sich wechseln nach Saison und Jahreszeit.
Ein Topf. gross, ca 5L
Wasser, Möhren, Kohlrabi, Kartoffelschen, Zucchini
oder und anderes Gemüse. In Scheiben schneiden.
im kochenden Wasser kochen bis die gar sind.
Jetzt das Fleisch. Es muss nicht lange gekocht werden
wenn überhaupt. Ich nehme manchmal Hühnermägen
oder Herzen. Muskelfleisch mit Fett. Oder Beinscheiben
vom Rind, oder Hackfleisch vom Rind.
Haferflocken, Nudeln, Spätzle, Grieß, Graupen und oder
alles worauf man Lust hat, zu dem Gemüse geben.
Kochen bis die weich sind. Abissel mit der Menge
spielen bis ein schöner halbfester Brei entsteht.
barfen a la Mama.
Umrühren. Abkühlen,
So ein Topf macht den Hund ungefähr eine Woche lang
satt. Man kann auch portionieren und einfrieren.
Man füttert mit dem Auge. Es ist ganz einfach. Gebt
man dem Hund zuviel, wird er dick. Gebt man zuwenig,
wird er dünn. Beide Erscheinungen sind ganz normal
und ungefährlich. bis man die Balance gefunden hat.
ist der Topf leer, mache ich eine neue Variation.